Landwirtschaftliche Melioration Die Melioration umfasst im Wesentlichen folgende Meliorationsarten: • HydromeliorationBewässerung Entwässerung • Bodenmelioration Bodengefügemelioration Ackerbodenentsteinung • Landwirtschaftliche Verkehrswegenetzgestaltung und Straßenbau • FlurmeliorationFlurgestaltung Landeskulturelle Maßnahmen • Kulturlandgewinnung, -erhaltung und Rekultivierung Zum
Meliorationswesen im Komplex und den einzelnen
Meliorationsarten liegt umfangreiche Literatur vor. Ein
Überblick zu
Monografien gibt folgende Auflistung.
In Deutschland lassen sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts Aktivitäten zur Melioration landwirtschaftlicher Nutzflächen nachweisen. Die Neulandgewinnung durch Kultivierung von Moorgebieten sowie durch Flussregulierung ist bedeutend älter. Großflächige Bedeutung erlangte diese jedoch spätestens im Januar 1747 mit der Einsetzung einer Oderbruch-Kommission durch Friedrich den Großen (siehe hierzu Blackbourn (2006): Die Eroberung der Natur - Eine Geschichte der deutschen Landschaft. - Deutsche Verlagsanstalt München, S. 47ff). Ab diesem Datum wurde in Preußen und nachfolgend auch in anderen deutschen Staaten gesamtheitlich und flächig Neulandgewinnung durch Moorentwässerung und -kultivierung sowie wasserbauliche Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen durchgeführt. Methoden zur Verbesserung (= Erhöhung) der
Bodenfruchtbarkeit durch Regulierung
des Bodenwassers wurden in Deutschland aus England kommend ab 1842
ausgehend
von Landwirtschaftlichen Schulen (1842 Gründung der
Wiesenbauschule in Siegen;
erste Bildungseinrichtung für Kulturtechnik in Deutschland)
und Versuchsgütern
praktisch umgesetzt. Einen ersten Höhepunkt der
`Drainagetätigkeit` bildeten
die Jahre zwischen 1880 und dem 1. Weltkrieg, als bedingt durch die
Industriealisierung in Deutschland die Bedeutung der Landwirtschaft
für die
Versorgung der Arbeitskräfte mit preiswerten Nahrungsmitteln
stark anstieg.
Einen weiteren Höhepunkt erreichte das Meliorationswesen in
Deutschland nach
1949 und hier insbesondere auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Die
Notwendigkeit
der Eigenversorgung der Bevölkerung bedingte die
Erhöhung der Erträge und
dieses wiederum bedurfte der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit
primär durch
Meliorationsmaßnahmen. Bereits in den 50er Jahren begannen
umfangreiche
Meliorationsgroßprojekte. 1967 wurden umfangreiche
Fördermaßnahmen für die
Landwirtschaft eingeleitet, die unter anderen den Ausbau des
Meliorationswesens
betrafen. Das Meliorationswesen wurde streng zentralisiert mit dem
Ministerium
und den Wasserwirtschaftdirektionen im Überbau. Dem
untergeordnet waren in
jedem Bezirk ein VEB Meliorationsbau bzw. ein Meliorationskombinat, die
für die
Planung und die bautechnische Umsetzung von Großbauvorhaben
verantwortlich
waren. Die Unterhaltung, Instandsetzung der Meliorationsanlagen,
einschließlich
der Binnengräben und Vorfluter, und das Führen des
Meliorationskatasters oblag
den 162 Meliorationsgenossenschaften, die in der Regel auf Ebene des
Kreises
eingerichtet wurden. 1975 wurde die Führung des
Meliorationskatasters per
Verfügung vom 26.02.1975 verbindlich (VEB
Ingenieurbüro für Meliorationen Bad
Freienwalde, 1975). Ab Mitte der 80er Jahre erfolgte der
Übergang zur
EDV-gestützten Führung des Meliorationskatasters. Die
letzte Aktualisierung
wurde 1989 vorgenommen (VEB Ingenieurbüro für
Meliorationen Bad Freienwalde,
1989).
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